Freitag, 25. November 2016

Nele Neuhaus zu Besuch im Lieblingsbuchladen


Letzte Woche war ich bei der Autorenvorstellung von Nele Neuhaus, deren Bücher ich ja unheimlich gerne mag. Es war ein lustiger Abend, sie kann nicht nur gut schreiben, sondern auch gut frei erzählen und somit war der Abend sehr kurzweilig.

Ich bin da ja etwas blauäugig und verrate Euch mal wie ich mir das Schriftstellerleben so vorstelle.
Man hat da einen schönen Raum mit Computer, reichlich Tee oder Kaffee und wenn einem was einfällt, dann schreibt man einfach drauf los und irgendwann ist dann das Buch fertig. Das dauert so lange, wie es eben dauert! Nele Neuhaus hat das bei Ihrem ersten Buch auch so gemacht, irgendwann war es fertig und sollte verkauft werden, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Ihr Exmann hatte eine Wurstfarbrik in der sie Mädchen für alles war. Als kein Buchladen in der näheren Umgebung ihr Buch aufnehmen wollte, stellte Nele ihre Bücher einfach neben die Wurstwaren in den Verkaufsraum und das war der Beginn, denn zur Weihnachtszeit kauften die Leute nicht nur schön verpackte Wurstbüchsen, sondern auch die Krimis aus dem Taunus. Als es immer mehr wurden, meldeten sich die Büchläden dann auf einmal von selber und die Metzgerautos fuhren nicht nur Wurstwaren sondern auch Bücher aus. *g*
Ihre ersten Bücher verkaufte sie 45.000 mal, der Nachfrage-Radius wurde immer größer und das war dann für die Wurstfabrik zu viel und Nele musste nach einer anderen Lösung suchen. Sie suchte einen Verlag und fand ihn auch. Dieser Verlag wollte dann ein weiteres Buch, worüber sich Nele Neuhaus sehr freute und ab da war es kein "Nebenher" Schreiben mehr, da begann die Arbeit - so wie ich sie mir nicht vorstellte.

Nele musste sich einen Plot ausdenken. Die Geschichte musste also bevor sie geschrieben wurde schon zu Ende gedacht sein, somit war nichts mehr mit einfach drauf losschreiben. Für diesen Plot hatte sie drei Monate Zeit. Zu Beginn fiel ihr dass sehr schwer, aber wenn der Plot steht, dann ist das Schreiben eigentlich nur noch eine Nebensache von ein paar Monaten, denn man weiß ja schon wo es hin geht. Sie machte sich Karten mit den Figuren vom Roman, besuchte die Schauplätze wo der Roman spielt und überlegte welche der Figuren eine große Rolle spielen sollen.  Klingt ganz einfach, oder?

Viele Autoren lassen ihre Figuren einfach irgendwann sterben, wenn sie auserzählt sind. Nele dagegen hat sich für die Gefängnislösung entschieden. Der Grund dafür ist ganz pragmatisch: "Ich denke ich kann sie immer noch mal gebrauchen!" Bei der Gefängnislösung sind die Figuren eine zeitlang weg und können dann als schlimme Figuren oder als geläuterte wieder auftauchen. Klingt ganz schön clever, oder?
Oliver Bodenstein der ermittelnde Kommissar im Roman fühlt sich ausgebrannt, Nele deutet an, dass er für mindestens ein Jahr aussteigen wird, und Niemand weiß, ob er als Leiter ins K11 zurückkehren wird. Der Moderator fragt sie ganz direkt: "Wissen sie es?" Da kam ein ganz spontanes: "Nein!", gibt aber zu, dass sie ihn viel zu sehr mag, als dass sie ihn rausschreiben würde. Aber es sei zu harmonisch zwischen ihren Figuren geworden und, dass was man sich eigentlich im richtigen Leben so wünscht: Harmonie, nette Kollegen usw. ist für einen Roman tödlich und deshalb hat Nele kurzerhand mal seine Ehe zerstört und im auch sonst einige Probleme bereitet. Neuhaus: "Ich denke, ich werde einen neuen Job für ihn finden!"

Sie erzählte den ganzen Abend so nett von ihren Figuren, dass man meinte sie erzählt von Freunden. Sie las aus Ihrem Buch, ohne was zu verraten und erklärte wie sie auf die Schauplätze gestoßen ist und was es mit dem Fuchs auf dem Einband so auf sich hat. Aber die Spannung blieb erhalten und ich weiß noch nicht viel mehr als das was auf dem Einband steht.


Zum Abschluss las sie noch eine Szene auf Hessisch, dabei schlüpfte sie in die Rolle des Angelsportvereinsvorsitzenden, und ich weiß jetzt schon, dass ich an Sie denken werde, wenn ich diese Szene lese.


Ein wunderschöner Abend mit einer ganz sympathische Frau, der noch gut eine Stunde länger dauern hätte können.

Liebe Grüße
Manu

3 Kommentare:

  1. Liebe Manu,
    ich habe heute Muße und schaue gleich mal bei Dir vorbei. Und was sehe ich da? Einen Post über eine Lesung mit Nele Neuhaus, deren Bücher ich so mag! Wie gern wäre ich dabei gewesen und hätte sie persönlich kennengelernt! Danke für Deinen interessanten Bericht darüber. Klingt sehr sympathisch. Und nun lese ich noch ein wenig auf Deinem Blog.
    Herzliche Grüße von
    Regina

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  2. Liebe Manu,
    das war sicher ein sehr interessanter und schöner Abend!
    Ich wünsche Dir ein schönes und gemütliches 1.Adventswochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  3. Da hattest Du einen tollen Abend, Glückwunsch :-)). Anfangs habe ich auch die Bücher von Nele Neuhaus gelesen, aber irgendwann bin ich ausgestiegen, weil es mir zu grausam geworden ist. Viel Spaß beim Lesen wünscht Christine

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Danke für Deinen netten Kommentar!

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